Fachkräftesicherung durch Qualifizierung und Gute Arbeit

Fachkräfteallianz Erzgebirge

Personal- und Arbeitsstrategien zur Fachkräftesicherung in der Metall- und Elektroindustrie im Erzgebirge

PROJEKTINHALT

Getragen von einer starken (Metall-)Industrie entwickelte sich die Wirtschaft im Erzgebirgskreis deutlich positiv. In Kombination mit der demographischen Entwicklung hat dies zu einer sehr erfreulichen arbeitsmarktlichen Bilanz geführt. Aktuell stehen allerdings große Herausforderungen an, denen sich die Unternehmen im Erzgebirge stellen müssen. Wandlungs- und Transformationsprozesse, angestoßen von „großen“ Trends wie Elektromobilität, Klima- und Verkehrswende, sind zu gestalten.

Gleichzeitig werden Krisenbewältigung, Standortsicherung und -weiterentwicklung nicht nur im “Corona-Kontext” auch für die Unternehmen im Erzgebirge zu ernsthaften Aufgaben. Ebenso stellt der Wandel zur Elektromobilität neue Anforderungen an Produkte und Produktion der starken Automobilzuliefererindustrie im Erzgebirge und ihre Beschäftigten.

Die Fachkräftesicherung wird qualitativ und quantitativ mitentscheidend bei der Bewältigung dieser Herausforderungen sein. In den kommenden Jahren scheiden in der Region erheblich mehr Beschäftigte aus dem Erwerbsleben aus, als nachkommen. Der Arbeitsmarkt gibt kaum noch Potentiale zur Deckung der Erweiterungs- und Ersatzbedarfe her.

Auch die sich wandelnden Rahmenbedingungen der Arbeitswelt („Arbeit 4.0“) bringen weitere Herausforderungen für Arbeitsmarkt und Betriebe mit sich. Entwicklungstrends der Technisierung, Digitalisierung und Vernetzung z.B. in der Metall- und Elektroindustrie sowie im Maschinenbau erfordern neue Organisationsformen der Arbeit, neue Qualifikationen und verändern die Ansprüche an die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter.

Wandel und Transformation stellen für Unternehmen aber auch Chancen dar, sich im regional wie betrieblich zunehmenden Wettbewerb um Fachkräfte zukunftsorientiert und attraktiv zu positionieren.

Im Handlungskonzept der Fachkräfteallianz Erzgebirge wird aus dieser Gesamtlage die Schlussfolgerung gezogen, dass es der engagierten Zusammenarbeit aller Akteure des regionalen Ausbildungs- und Arbeitsmarktes bedarf, um den Bedarf an qualifizierten Fach- und Führungskräften mittel- und langfristig zu decken und zu sichern. An dieser Problemlage setzt das hier vorgestellte Projekt an.

Ziel ist es, Unternehmen und betriebliche Interessenvertretungen darauf vorzubereiten, die mit der Transformation von Wertschöpfungsketten und der Digitalisierung der Industriearbeit einhergehenden Herausforderungen der Fachkräftegewinnung, -bindung und -entwicklung zu bewältigen. Unternehmen im Erzgebirge werden dabei unterstützt, aktive Leistungsträger länger und gesund im Unternehmen zu halten und die Arbeit so zu gestalten, dass sie für Einsteiger interessant wird. Ebenso trägt das Projekt dazu bei, die Qualität der Arbeit weiter zu erhöhen, damit „Gute Arbeit“ zu schaffen und die Arbeitgeberattraktivität für die Beschäftigten weiterzuentwickeln.

In den Arbeitsfeldern

  • Nachhaltige Personalentwicklung und Qualifizierung
  • Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung
  • Balance zwischen Beruf, Familie und Freizeit

werden konkrete Unterstützungs- und Vernetzungsaktivitäten im Format “Lernen – Training – Assistenz” durchgeführt. Der Betriebs- und Praxisbezug bringt dabei die betriebliche und überbetriebliche Ebene in Einklang. Als Alleinstellungsmerkmal ist der beteiligungsorientierte Projektansatz zu werten: Einerseits werden Beschäftigte in die Umsetzung direkt einbezogen, andererseits werden die betrieblichen Interessenvertretungen als bedeutende betriebliche Multiplikatoren adressiert.

Das Projektvorhaben wird vom DGB Südwestsachsen und den IG Metall Geschäftsstellen in Chemnitz und Zwickau unterstützt.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Die Maßnahme wird von der Fachkräfteallianz Erzgebirge befürwortet und von der Stiftung Neue Länder kofinanziert.

KONTAKT

Gregor Holst, Dr. Oliver Thünken
Tel.: +49 (0) 30 2936970
E-Mail: imu-institut@imu-sachsen.de

LAUFZEIT

aktuell:
Juli 2023 bis Februar 2025

AKTUELLE VERANSTALTUNGEN

23. Mai 2024
09:00 bis 16:30 Uhr
Chemnitz

Konferenz
“Unsere Arbeit. Unsere Zukunft. Mitbestimmung in Umbruchzeiten”. Betriebsrätenetzwerke im Dialog

MATERIALIEN

Der Transfer betrieblich erfolgreich umgesetzter Lösungen der Fachkräftesicherung ist ein wesentlicher Bestandteil der Netzwerkarbeit. Ein Beispiel, wie Fachkräftesicherung durch Gute Arbeit mit Unterstützung dieses Projekts gelingen kann, ist hier aufbereitet:

TERMINARCHIV

16. April 2024

Tagesseminar “Kurzarbeit und Qualifizierung: Gesetzliche Rahmenbedingungen und die Handlungsmöglichkeiten der betrieblichen Interessenvertretung”


23. Januar 2024

Tagesseminar “Fachkräftemangel in der Metall- und Elektroindustrie: Betriebsräte-
Netzwerke im regionalen Dialog über die Transformation der Arbeitswelt”


14. November 2023

Tageseminar “Arbeits- und Gesundheitsschutz: Wirksame Maßnahmen gegen wachsenden Stress und psychische Belastungen in der Arbeit – eine Einführung für Betriebsräte”


15. September 2023

Tagesseminar “Grundlagen der betrieblichen Entgeltgestaltung – Aufgaben der betrieblichen Interessenvertretung”


28. März 2023

Tagesseminar “Arbeitsorganisation und Bildungsplanung im Betriebsratsgremium”

(außerhalb des geförderten Projektzeitraums)


22. November 2022

Tagesseminar “Grundlagen der betrieblichen Entgeltgestaltung: Tätigkeitsbeschreibung und Eingruppierung


16. September 2022

Tagesseminar “Grundlagen der betrieblichen Arbeitszeitgestaltung”


19. Juli 2022

Tagesseminar “Grundlagen flexibler Schichtplangestaltung”


10. Mai 2022

Tagesseminar “Grundlagen und Herausforderungen der Betriebsratsarbeit”


20. Januar 2022

Konferenz „Mit Guter Arbeit zur Fachkräftesicherung in der Transformation“