Branchenanalyse Holzwirtschaft Ostdeutschland

Branchenanalyse Holzwirtschaft Ostdeutschland

Die Holz- und Möbelindustrie in Ostdeutschland. Entwicklung 1995 – 2006 und Ansatzpunkte einer arbeitsorientierten Branchenstrategie.

PROJEKTINHALT

Die Branchenanalyse „Die Holz- und Möbelindustrie in Ostdeutschland“ untersucht die Struktur und Entwicklung des Holzgewerbes (WZ-20) und der Möbelindustrie (WZ-36) in Ostdeutschland von 1995 bis 2006.

Die Holzindustrie in Ostdeutschland ist die in der Öffentlichkeit und in der Wirtschafts- und Technologiepolitik der Länder am stärksten unterschätzte Branche des Verarbeitenden Gewerbes. In der ostdeutschen Holzindustrie arbeiten in 2006 etwa doppelt so viele Beschäftigte wie z. B. in der Mikroelektronik und mehr als doppelt so viele Beschäftigte wie in der Bahn- oder der Textilindustrie. Betrachtet man die Holzindustrie als Teil des Clusters Forst – Holz, so wird deutlich, dass sie in Ostdeutschland eine der strukturell bedeutenden Branchen des Verarbeitenden Gewerbes ist.

Die Holzindustrie in Ostdeutschland konnte seit der Mitte der 1990er Jahre ihr Produktionsvolumen und ihren Umsatz stark ausdehnen. Diese positive wirtschaftliche Entwicklung findet in einem Umfeld wirtschaftlicher Schrumpfung der Branche in Deutschland statt und ist auf Standortverlagerungen und Neugründungen zurückzuführen. Treiber dieser Entwicklung in Ostdeutschland war vor allem die Holzwerkstoffindustrie. Die Umsätze dieser Teilbranche haben sich im vergangenen Jahrzehnt verzehnfacht und machen inzwischen die Hälfte aller Umsätze der Holzindustrie in Ostdeutschland aus. Dabei handelt es sich um eine kapitalintensive und großbetriebliche Teilbranche, deren Umsatz pro Beschäftigtem deutlich über den anderen Teilbranchen liegt. Die ostdeutsche Holzwerkstoffindustrie hat inzwischen eine mehr als doppelt so hohe Umsatzproduktivität wie die westdeutsche Industrie erreicht. Dennoch haben sich die Monatsverdienste der Arbeitnehmer als auch der Bruttostundenverdienste der Arbeiter im vergangenen Jahrzehnt nur geringfügig angenähert.

Die ostdeutsche Möbelindustrie spiegelt im Wesentlichen die Branchenentwicklung der bundesdeutschen Möbelindustrie wider. Sie trägt etwa 10 % zum Umsatz, 11 % zur Anzahl der Beschäftigten und 17 % zur Anzahl der Betriebe bei. Die Unterschiede in der Umsatzproduktivität konnten zwischen der ost- und der westdeutschen Teilbranche im Berichtszeitraum deutlich verringert werden. Hingegen haben sich die Unterschiede hinsichtlich der Lohn- und Gehaltsquote ausgeweitet, trotz hoher Produktivitätssteigerungen in Ostdeutschland hat es keine Angleichung bei den Einkommen seit dem Jahr 2000 mehr gegeben.

Aus der Analyse werden Ansatzpunkte einer arbeitsorientierten Branchenstrategie vorgeschlagen. Diskutiert werden die Gestaltungsfelder „Clusterentwicklung“, „Innovation“, „Standortsicherung und Restrukturierung“, „Arbeitspolitik“, „Fachkräfteentwicklung“ und „gesellschaftliche „Rahmenbedingungen“. Abschließend werden Schlussfolgerungen für gewerkschaftliche Gestaltungsmöglichkeiten gezogen.

AUFTRAGGEBER

KONTAKT

Walter Krippendorf, Christoph Scheuplein unter Mitarbeit von Gregor Holst
Tel.: +49 (0) 30 2936970
E-Mail: imu-institut@imu-berlin.de

LAUFZEIT

von November 2006 bis April 2007

AUFTRAGGEBER

Otto-Brenner-Stiftung

DOWNLOAD

Sie können die Branchenanalyse „Die Holz- und Möbelindustrie in Ostdeutschland“ von der Internetseite der Otto Brenner Stiftung herunterladen.